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Historische Berichte aus unserer Siedlung



 

  


Der Teltowkanal, die Treidelbahn, die Asbestfabrik und der Grenzkontrollpunkt
(Bilder werden durch anklicken vergrößert)

Nur durch den Bau des Teltowkanals, von 1900 – 1906, konnte unsere Siedlung entstehen.
Das Gebiet unserer Siedlung war direkt am Rande der
Bäke, diese ragte zum Teil bis in unser Territorium rein, das mit seinem Wasser auch unser Gelände, damals den „Heinersdorfer Wiesen“ zugehörig, überdeckte. Östlich anschließend gelegen war der Schöner See, dieser wurde beim Kanalbau verfüllt, in unserem Bereich gab es auch diese Aufschüttungen. Um hier Grundstücke anlegen zu können, wurde ein Grabensystem zur Entwässerung des Geländes hergestellt.
1924 wurde unsere Siedlung gegründet aber erst 1928 zu Kleinmachnow eingemeindet, östlich war die Teltowwerft gelegen und westlich die damalige Asbestfabrik, heute das Ginhotel, beide Betriebsgelände ragten mit ihren jeweiligen Hallen direkt bis an die Siedlung heran, im Süden der Teltowkanal und nördlich war die Zehlendorfer Villenkolonie am entstehen, die meisten Häuser wurden dort erst in den 3ziger Jahren gebaut.

Der Teltowkanal war schon bei seinem Bau als Wasserstraße unterdimensioniert. Zur Schonung der Ufer wurden deshalb Treidelloks eingesetzt, die die Schiffe zu ihrem Bestimmungsort zogen. Es waren weltweit die ersten elektrischen Locks überhaupt, durch die Firma Siemens entwickelt und hergestellt.
Eigens für diesen Zweck entstand ein Kraftwerk am Werkshafen in Schönow, der späteren Teltow Werft

Teltow Werft, auf der Brücke über der Hafeneinfahrt fährt eine Treidelbahn

Die Züge benötigten eine Gleichspannung von 500 Volt, die in Schönow erzeugt wurden. Umliegende Industriebetriebe konnten ebenfalls vom Kraftwerk versorgt werden. Diese moderne Form des Treidelns wurde weltweit erstmals am Teltowkanal angewandt. Später wurde sie selbst am Panamakanal übernommen, zwar größer, dort sind sie aber heute noch im Einsatz.

Die ersten elektrischen Treidellokomotiven konnten nur vorwärtsfahren. Damit sie nicht umkippten, wurde das kanalseitige Gleis ca 3 cm höher verlegt als andere Gleis. Eine Treidellokomotive konnte bei einer Leistung von 16 PS ca. 1200 Tonnen mit einer Geschwindigkeit von 4 bis 4,5 km/h ziehen.


Um das Treidelseil über am Ufer festgemachten Schiffen heben zu können, bekamen die Treidelloks einen Ausleger, den sogenannten 'Treidelmast', mit dessen Hilfe das Seil um mehrere Meter in die Höhe gehoben werden konnte.

Auch im Bereich unserer Siedlung fuhren die Treidelbahnen, beidseitig vom Kanal, von den Häusern im Kanalweg aus waren sie täglich zu sehen, durch den Elektrobetrieb der Bahnen und weil keine Schiffsmotoren liefen, war es sehr leise.

Im Zweiten Weltkrieg wurden die Treidelanlagen zerstört und nach Kriegsende von den Siegermächten zum Teil demontiert. Da auch der Schiffsverkehr unterbrochen war, kam ein Wiederaufbau nicht mehr infrage.
Ab August 1961 wurde die Schifffahrt eingestellt.
Es sollte bis zum 20.11.1981 dauern, bis der Kanal wieder Schiffbar wurde, nach dem Ausbau als Transit Strecke, für ausschließlich Westdeutsche Schiffe, sie konnten ab jetzt mit ihren eigenen Motoren den Kanal  befahren.

Ausbau vom Teltowkanal, ca. 1979, im Hintergrund sind die Häuser vom Kanalweg und Kurzer Weg zu sehen.




Ab dem 20.11.1981 hatten wir dort dann den innerdeutschen Grenzkontrollpunkt für Schiffe, jetzt im Grenzgebiet, für uns ohne jeglichen Zutritt
Von oben, die Gebäude des Grenzkontrollpunkts, 1985
1981, Auf der anderen Kanalseite, das Kraftfutter Mischwerk mit seinen Speichern, Aufnahme vom Grundstück Kanalweg 2 aus
Rammrathbrücke mit Asbestfabrik, ca.1915
1903, Teltower und Schönower See sind noch mit dargestellt, Klein Moskau gibt es noch nicht, steht noch unter Wasser
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